Mittwoch, 12. Juli
Wir beschäftigen uns damit, die fehlende Sicherheitsausrüstung beisammen zu bekommen. Letztlich fehlen nur Kleinigkeiten, die sind leicht zu beschaffen. Der USHIP hat fast für jedes Problem eine Lösung. Mittlerweile sind wir fast täglich dort. Am Nachmittag haben wir Natalie vom FF Voile erneut an Bord: alles beisammen!
Schließlich wird noch die Rettungsinsel verplombt und die Segel gestempelt. Damit haben wir den formalen Teil geschafft.
Auch der Autopilot wird am Nachmittag wieder eingebaut. Der hatte eine Generalinspektion mehr als nötig. Als wir während des schweren Wetters auf der Überführung von Kiel nach Lorient in der hinteren Backskiste so viel Wasser genommen hatten, ist der Autopilot anscheinend auch ordentlich gewässert worden. Die nachfolgenden vier Wochen haben dem eingedrungenen Salzwasser Gelegenheit genug gegeben, dessen ‚Werk zu vollenden‘. Die Antriebseinheit der Hydraulik wurde komplett zerlegt und trocken gelegt, die Korrosion an Kontakten beseitigt. Außerdem wurde ein Dichtring im Hydraulikzylinder ausgewechselt. Diese ‚Baustelle‘ wäre also erledigt, Die defekte Positionsleuchte wird auch noch gleich repariert, so dass wir tatsächlich ‚mängelfrei‘ sind. Jedenfalls für den Augenblick …
Abends schaffen wir es sogar noch, zwei Stunden segeln zu gehen. Es ist noch herrlich warm und lange hell (selbst hier – westlich von London – gilt noch die mitteleuropäische Sommerzeit).
Donnerstag, 13. Juli
Mit der vollständigen Ausrüstung und den gestempelten Segeln können wir unsere Unterlagen im Race Office abholen. Tracker, Wettfahrtanweisung und die „Transquadra-Nummernschilder“ gehören dazu. Anschließend gibt es noch eine SAR-Unterweisung durch die französischen Seenotretter. Der Einsatz von EPIRB, PLB und AIS wird nochmal erklärt und die Erreichbarkeit der jeweiligen Seegebiete durch die Rettungsmannschaften erläutert. Außerdem ist es gerade für die zweite Etappe von Interesse, dass die Seegebiete, die wir voraussichtlich befahren werden, von verschiedenen Nationen bei Rettungseinsätzen koordiniert werden. Im Wesentlichen wird der Atlantik bei Seenotrettungseinsätzen auf unserer Route von Frankreich, Portugal und dem Senegal ‚verwaltet‘. Gerade auf halber Strecke gibt es ein ‚Dreiländereck‘ für die Seenotrettung, welches dazu führt, dass u. U. ein erhöhter, länderübergreifender Koordinationsbedarf besteht. Fazit der Veranstaltung: Nicht ins Wasser fallen!
Auf den Schwesterschiffen der Frida habe wir jede Menge ‚Spionage‘ betrieben und uns noch wertvolle Ideen für Ausrüstungsanordnung und Schot- und Leinenführung geholt. Auch unser zweiter Carbon-Spinnakerbaum (Dank an Jean-Pierre Kelbert von JPK-Composites) kommt just in time.
Wir takeln Stunde um Stunde … man glaubt nicht, wie viel Zeit man damit verbringen kann. Auf einigen unserer Nachbarschiffe übernehmen das Shore Crews. Wir sind ganz zufrieden damit, dass wir das selbst hinbekommen.
Am späten Nachmittag machen wir noch einen Trainingsschlag. Bei guten 5 Bft. und 22 °C probieren wir unsere Neuerungen und Verbesserungen aus. Es ist ein herrlicher abendlicher Trainingstörn …
… Noch Zeit für ein Foto mit Transquadra-Nummer?..
Stephan