Tag 5 auf See

15. Februar

Wir bekommen Besuch. Bis zu vier weitere Transquadra-Teilnehmer sind in Sichtweite. Auf dem Tracker mag es vielleicht so aussehen, als ob man täglich andere Schiffe sehen würde. Dem ist beileibe nicht so! Bei guter Sicht erkennt man Schiffe dieser Größe vielleicht noch auf 4-5 Seemeilen. Dazu kommt die Dünung, die zurzeit aus dem Nordatlantik Richtung Süden läuft. Alle 8-9 Sekunden kann man weit schauen, dazwischen weniger weit 😉

Mit Hilfe des Positionsreports, der uns alle vier Stunden erreicht, können wir auch die JPK 10.80 Shaitan -ein zur Frida baugleiches Schiff – ca. 3 sm südlich von uns ausmachen. Zu unserem Leidwesen gelingt es der Shaitan, etwas mehr Tiefe zu fahren.Nur ein paar wenige Grad, die aber genügen, dass wir uns im Laufe des Tages wieder aus den Augen verlieren.

Um so länger bleiben zwei andere Schiffe weiterhin in Sichtweite. Mal sind wir etwas vom unsteten Wind bevorteilt, mal sind es die anderen. Gegen 2 Uhr nachts halsen wir als Erste nach Süden, die anderen beiden folgen. Erst als uns nachts eine ‚Privatbö‘ mitspült, entfernen wir uns zusehends voneinander.

Was vorn im Feld abgeht, ist einfach unglaublich. Sowohl die Agence Directe als auch die LS Résa haben es geschafft, aus hinteren Positionen bis in die Spitzengruppe zu segeln. All die Crews da vorne spielen seglerisch in einer anderen Liga. Und mittendrin Jean-Pierre Kelbert – der Eigentümer der JPK-Werft – auf seiner Léon solo!
Ganz zu schweigen von Alexandre Ozon, der mit seiner Team2Choc erneut – wie schon in der 1. Etappe – sein eigenes Rennen vorneweg fährt. Chapeau!
Sein Schiff bei diesen wechselhaften Bedingungen ständig in Bewegung zu halten und am Limit zu segeln, bedarf schon einer Energieleistung und viel Erfahrung und Können.

Wenn wir in ein bis zwei Tagen diesen Schwachwindgürtel verlassen haben, werden wir sehen, wo wir dann stehen. Bis dahin gibt es hier viel zu gewinnen und zu verlieren.

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