Es gibt Beef! Ein leckeres Black Angus Loin … nicht zu klein, medium-rare. Dazu Süßkartoffelstampf mit Mandeln und grünen Spargel.
Genau das Richtige nach einem gelungenen Segeltag.
Ein Segeltag, der sich fast schon wie eine Erlösung anfühlte. Die ‚trockenen‘ Vorbereitungen der vergangenen Tage konnten die Anspannung nicht so richtig lösen. Erst eine frische Brise, die fast noch etwas ungewohnten – aber dennoch vertrauten – Bootsbewegungen im Seegang und das Knarzen der Schoten unter Last haben dazu geführt, dass wir nun vollends zur zweiten Etappe der Transquadra angekommen sind. Gestern verbrachten wir den gesamten Tag damit, die Frida vom Staub und Dreck des letzten halben Jahres zu befreien und das Rigg und die Decksbeschläge wieder mit den Fallen und sonstigem laufenden Gut zu bestücken. So viel sei angemerkt: Es ist wie nach einem Umzug, gefühlt hat man da auch jeden Karton zweimal in der Hand. Genauso ist es mit den Fallen und Streckern. Bis alles einwandfrei am richtigen Platz ist, vergeht eben auch so seine Zeit.
Ab heute wird übrigens auch wieder auf der Frida geschlafen. Wir haben unser Appartment geräumt und uns auf der Frida neu eingerichtet. Unsere Basis bleibt aber noch der Hafen in Funchal. Hier sind wir inzwischen ganz gut vertraut mit der Stadt, der Hafen liegt zentral und alles ist fußläufig gut erreichbar und das Wichtigste: Das Wetter ist deutlich besser als in Quinta do Lorde! Die hohen Berge schirmen Funchal wirkungsvoll gegen den Regen, der von Norden heranzieht, ab. Nur ab und zu tröpfelt es mal, selten regnet es richtig. Ganz anders ist es, wenn man den Bergschatten verlässt. Es ist windig, kühler und wechselhaft mit vielen Regenschauern.
Die Windvorhersage zeigt für heute die üblichen 20-25 kn. Davon ist in Funchal aus oben genannten Gründen allerdings nicht viel zu spüren. Wir schlagen die Jib #2 – die ‚Tourenfock‘ – an und verlassen am frühen Nachmittag den Hafen. Unmittelbar unter Land ist es sehr flau … erst mit etwas Abstand zur Küste setzt eine böige Brise ein, die sich seeseitig bei ca. 25 kn einweht. Hier draußen merken wir auch die wechselhaften Wetterbedingungen: Wolken mit Regen und Böen ziehen in rascher Folge über uns hinweg. Wir steuern auf die Ilhas Desertas südöstlich Madeiras zu. Inzwischen haben wir ein Reff im Großsegel und legen uns trotzdem ab und zu ganz gut ‚auf die Backe‘. Mit dem Verlassen des Inselschattens werden auch die Wellen länger und größer. Als wir schließlich in einem Drücker mit deutlich über 30 kn auf einen Raumschotkurs Richtung Südosten abfallen, zeigt das Speedometer double digits.
Wir probieren das Ausbaumen der Fock aus, aber dafür scheint wiederum nicht genügend Wind zu sein. Tim und ich schauen uns kurz an: Der A5 muss hoch! Gesagt, getan. Zehn Minuten später tragen wir ‚Grün zur Schau‘ … und es geht ganz gut zur Sache. Obwohl wir bereits wieder etwas im Einflussbereich der Inselabschattung sind, surft die Frida mit knapp 14 kn die Wellen runter. Zu schade, dass wir nicht gleich durchstarten können. Der Kurs hätte in etwa gestimmt 😉